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Türkei

Straßenhunde
in der Türkei

Türkei:
Zwischen 2004 und 2018 wurden in der ganzen Türkei 1,2 Millionen Hunde kastriert und 1,5 Millionen geimpft. Sicher sind dies nicht alle Hunde in der Türkei, so dass man davon ausgehen kann, dass es weit mehr Tiere gibt.
In Istanbul: Geschätzte Zahl der Straßenhunde 130 – 200 Tausend


Die Geschichte der Straßenhunde in der Türkei geht bis in das 15. Jahrhundert zurück. Selbst Wissenschaftler und Historiker interessieren sich für die Hintergründe der Hunde in diesem Land.

Gemäß den Zahlen der Stadtverwaltung leben in Istanbul schätzungsweise 130.000 streunende Hunde und 125.000 streunende Katzen. Insgesamt etwa 255.000 Straßentiere.

Nach groben Schätzungen – scheinbar variieren die Zahlen – leben allein in Istanbul rund 200.000 Straßenhunde. Sie leben in den Gassen, in Parks, im Wald am Stadtrand oder in den innerstädtischen Stadtvierteln. Viele dieser Hunde stammen von der Rasse des anatolischen Hirtenhundes ab. Seit 2018 wird er Kangal-Hirtenhund genannt.

Wissenschaftler und Historiker glauben, dass die Hunde im 15. Jahrhundert in die Stadt gekommen sind. Die Menschen hielten bis zu drei Jahrhunderte Hunde in der Stadt als Haustiere oder als Wachhunde. Es gab Hunde, die die ganze Stadtviertel bewachten.

Interessanterweise galten Hunde als nicht westlich oder sogar als Zeichen der Armut, als die Modernisierung in Europa begann. Früher hieß Istanbul „Konstantinopel“, und als im Jahr 1897 Mark Twain hier einen Besuch abstattete, schrieb er in sein Tagebuch, er habe noch nie „derart traurige Tiere“ gesehen. Denn man brauchte sie nicht mehr, misshandelte sie und ließ sie einfach verhungern. Es war ein Bild der Trauer.

Rund 80.000 Tiere starben 1911 im osmanischen Reich. Der Sultan Mehmet der Fünfte hatte zu dieser Zeit, als die Modernisierung seinen Fortschritt tat, angeordnet, alle Hunde der Stadt einzufangen und auf die 11km entfernt gelegene Insel Sivriada im Marmarameer zu verfrachten. Es wird berichtet, dass die Bewohner der Stadt durch das laute Hundegebell nicht mehr schlafen konnten.

Auf der Überfahrt zur Insel seien schon sehr viele Hunde umgekommen, auf der Insel verhungerten oder verdursteten sie. Einige Tage nach der Verbannung der Tiere, gab es ein Erdbeben auf der Insel. Man geht davon aus, dass hierdurch der Rest der lebenden Hunde starb.
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Hunde galten als nicht westlich oder
sogar als Zeichen der Armut

Das Erdbeben wurde für viele Bewohner als Strafe Gottes gesehen, weil sie die Tiere ausgesetzt hatten.
Seit dieser Zeit heißt die Insel Sivriada im Volksmund auch „Hayirsizada“ – Insel des Unheils..
Wenngleich die Hunde somit zu Opfern wurden, und die in der Stadt übrig gebliebenen Hunde aufgenommen wurden, entstand ein neues Glied in der Produktionskette in der damaligen Industrie. Seit den 1950er Jahren gilt Istanbul als die Industriestadt der Textilien. Waren aus Stoffen und Leder bekamen eine große Bedeutung.

„Bringst du etwa Hundemist zur Gerberei?“

Um die frisch gegerbten Stoffe robust und widerstandsfähiger zu machen, wurden sie damals mit Hundekot eingerieben. Hundekot enthält bestimmte Enzyme, die verhindern, dass sich das Leder zu schnell abnutzt. Mit dieser speziellen Behandlung blieb es weich und widerstandsfähig.

Weil Hundekot vor allem frisch gebraucht wurde, wurden Hunde vor den Unternehmen oder auf den Höfen gehalten. Es gab ganze Hundefarmen und Lieferketten, um diesen speziellen Bio-Dünger möglichst schnell anzuliefern. So entstand auch der Spruch “Bringst du etwa Hundemist zur Gerberei?”

Heute wird der Bio-Dünger durch anderes ersetzt, und die “beliebten” Straßenhunde sind für viele eine Plage.
(Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/weltgeschichte-von-der-plage-zum-wirtschaftsfaktor-die-geschichte-der-hunde-in-istanbul-/25570980.html)
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Die meisten Hunde werden in weit abgelegenen Regionen wie Wälder, karstige Gebiete/Bergregionen, abgelegene Müllhalden abtransportiert und sich selbst überlassen. Hier gibt es kaum eine Überlebenschance für die Vierbeiner, und sie sterben oftmals einen qualvollen Hunger- oder Verdurstungstod. Nicht selten werden auch Hunde, teils noch bei lebendigem Leibe, in Massengräbern verscharrt, und vergiftet. Tierheime sind Todeslager, in denen die Hunde ein trauriges und elendes Dasein fristen – unternährt und ohne medizinische Versorgung; katastrophale hygienische Bedingungen!

Säuberungsaktionen” in den Urlaubsstädten, damit der Tourismus boomt.

Auch die Türkei versucht seit geraumer Zeit das Gesetz zum Nachteil der Straßentiere zu ändern. Bereits im Jahr 2012 sollte ein neues, tödliches Gesetz für die Streuner erlassen werden. Der Weg: Einfangen, Kastrieren, Impfen und wieder aussetzen; wollten die Behörden nicht weitergehen.

Darüber hinaus sollten “Gefährliche Rassen” verbannt werden.

Die Menschen gingen im Oktober 2012 in zahlreichen Großstädten in der Türkei auf die Straße; sie kämpften für ihre Tiere und erzielten einen vorläufigen kleinen Sieg.

Der Gesetzvorschlag wurde auf Eis gelegt – vorerst!

Knapp 1,5 Jahre später, gingen die Menschen wieder auf die Straße. Wieder wollte man den bestbewährten Weg nicht weiter verfolgen. Das Gesetz sah vor, die Straßentiere von der Straße zu verbannen. Sie sollten in abgelegenen Wäldern, ausgesetzt werden.

Dort würden sie verhungern, verdursten und sich vor Hunger gegenseitig töten!!

Man nennt dieses Vorgehen:
Die Hunde in "Natur Parks" auswildern!

Diese sogenannten “Natur Parks” sind nichts anderes als “Todes-Camps” für die Tiere. Diese Camps würden sich weit ausserhalb jeglicher Zivilisation befinden, ohne Nahrung, Wasser etc. Sie würden eingezäunt, so dass es für die Tiere nicht möglich wäre ihr Todeslager zu verlassen.

Auch der auf Eis gelegte Entwurf, zur Verbannung bestimmter Rassen, die als angeblich gefährlich gelten, sollte verabschiedet werden.

Das würde bedeuten, dass unzählige sogenannte “Listenhunde” sterben müssten. Behörden wollten die Besitzer dieser Hunde zwingen, die Hunde entweder einschläfern zulassen, oder aber sie in die sogenannten “Natur-Camps” abzugeben.

Eine weitere Änderung sollte sein, dass, wenn “nötig”, Straßentiere für wissenschaftliche Versuche verwendet werden dürfen!!!!!

Noch immer gehen die Menschen in der Türkei auf die Straße und kämpfen weiter für die Streuner.
Tierschützer brauchen Hilfe und Unterstützung!

Wer in die Türkei (oder in ein anderes Land) fliegt, kann sich als Flugpate anbieten, um z.B. auf dem Rückflug Tiere auf ihrem Nachhause-Weg zu begleiten.

(Textquelle: Ikimart.Blogspot / www.ikimart.blogspot.com)
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