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Thailand

Straßenhunde
(Soi-Dogs)
in Thailand

Thailand:

Genannt: „Soi-Dogs“
„Soi“ bedeutet in Thai =
Seitenstraße, Gasse oder Allee.

Gesamtbevölkerung Thailands ca. 71,8 Millionen
(Quelle: https://de.statista.com/)

Gesamtzahl der Hunde: geschätzt 8,5 Millionen
Davon ausgesetzte Tiere: ca. 730.000

2007 wurde die Zahl der Streuner (Hunde und Katzen)
auf 350.000 geschätzt.
2017 stieg die Zahl auf 860.000
In Bangkok geschätzt: 600.000
(Stand: 2020)

Seit 2011 werden die Grenzübergänge überwacht, um den Hundetransport zu stoppen.

Seit 2014 gilt ein strenges Gesetz, das den Verkauf und Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch verbietet.

Das Department of Livestock Development (Ministerium für die Entwicklung des Viehbestands) erklärte, dass die Zahlen der streunenden Tiere

2027 bis zu 2 Millionen,
2037 bis zu 5 Millionen

ansteigen könnte, wenn es keine entsprechenden Maßnahmen geben würde.


Ab 1970 begann der Boom des Hundefleischhandels in Thailand. Viele streunende Hunde wurden für den Fleischkonsum eingefangen. Der Verkauf nach Vietnam und China war enorm gewinnbringend.
Tausende von Hunden wurden jährlich über die thailändische Grenze nach Laos und dann weiter nach Vietnam geschmuggelt; meistens mit LKWs voll beladen mit Hunden, eingepfercht in Drahtkäfigen. Viele Hunde waren krank oder hatten gebrochene Gliedmaßen, weil sie rücksichtslos in die Käfige gestopft wurden. Einige von ihnen waren gestohlene Haushunde und trugen sogar noch ihre Halsbänder.
Straßenhunde Thailand World of Strays Dogs
Straßenhunde Thailand World of Strays Dogs

Hundefleisch als "Energiespender".
Besonders das Fleisch von schwarzen Hunden
galt als "Aphrodisiakum"

Durch den Buddhismus, der 10 Fleischsorten verbietet zu essen (Mensch, Hund, Elefant, Pferd, Tiger, Leopard, Gelber Tiger, Löwe, Schlange und Bär), kam es in Thailand zu einer Veränderung: Glauben, Wertvorstellung und Ernährungsgewohnheiten. Ebenso trug der gesellschaftliche Wertewandel dazu bei, dass die Menschen über ihre Gewohnheiten bzw. Einstellungen nachdachten.

Der Ort Tha Rae wurde durch den Zustrom vieler Vietnamesen für den Hundefleischhandel – besonders zwischen den 1970er und 1980er Jahren – bekannt. Der Handel mit Hunden, der auch international organisiert war, brachte enorm hohe Gewinne ein.

„rot ma laek ku“
„Hund-für-Eimer-Tauschwagen“

Menschen tauschten ihre Hunde gegen Eimer ein. Hunde, die als böse galten, weil sie z.B. Menschen gebissen hatten. Durch den gesellschaftlichen Wandel jedoch wurde der Verzehr von Hunden und Katzen immer mehr abgelehnt.
Stand 2020: Das Zentrum des Hundeschmuggels ist die größte Insel von Thailand Phuket. Hier leben geschätzt 70.000 herrenlose Hunde.
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Steht auf dem Herd eines Straßenrestaurants ein schwarzer Tontopf, ist dies ein Zeichen dafür, dass es in dem Restaurant Hundefleisch gibt. So war (vielleicht auch noch heute?) dies ein geheimes Signal für Insider. Besonders in den Dörfern Thailands um Chiang Mai sowie Chiang Rai und im armen Isaan (Nordosten) wurden traditionelle Zubereitungsrezepte an die nächste Generation weitergegeben. Damit der intensive Geruch beim Kochen überdeckt wurde, wurde viel mit Gewürzen gekocht. Mittlerweile lehnen viele Thailänder den Fleischkonsum ab. Und doch gilt immer noch für einige, dass das Hundefleisch eine besondere Wirkung hat. Durch grausame Tötungsmethoden, durch Quälen und Häutung am lebendigen Leib, kommt es zur vermehrten Adrenalinausschüttung im Körper des Hundes, was das Fleisch angeblich zarter und schmackhafter machen soll. In der kleinen Stadt Tha Rae (Provinz Sakon Nakhon) soll es laut offiziellen Angaben 17 Hundeschlachtereien gegeben haben. Pro Tag wurden dort vier Tonnen Hundefleisch verarbeitet.

Neues Gesetz

Seit August 2011 werden die Grenzübergänge überwacht, und illegale Transporter abgefangen. Seit 2014 gibt es ein strenges Gesetz, dass den Verkauf von Hunde- und Katzenfleisch verbietet.

In den 1990er Jahren wurden täglich
mehr als 200 Hunde eingeschläfert

Mehr als 200 Hunde wurden in den 1990er Jahren täglich eingeschläfert. Im Jahr 2000 setzte sich Animal Guardians Association gegen dieses Vorgehen ein. Die Einschläferung verstöße gegen die buddhistischen Grundsätze.

So wurde in Bangkok ein Sterilisierungsprogramm gestartet. Dadurch angestoßen gab es viele Proteste gegen die Euthanasie, so dass Bangkok eine sogenannte „Pro-Life-Politik für Hunde“ ins Leben rief.

Zu dem verbot eine Verordnung, dass Straßenhunde auf öffentlichen Plätzen gefüttert werden. Die Behörde in Bangkok machte im September 2005 zur Pflicht, dass Hundebesitzer ihre Hunde chippen, registrieren, gegen Tollwut impfen und sterilisieren lassen müssen. Hunde ohne Chip und Registrierung werden eingefangen und ins Tierheim gebracht. Können Hundehalter ausfindig gemacht werden, müssen sie eine Strafe zahlen.
2003 wurden wegen dem Gipfeltreffen zahlreiche streunende Hunde in Bangkok eingefangen und in die Tierquarantänestationen des Livestock Development Department in den Provinzen Phetchaburi und Sa Kaeo gebracht. 2006 gab es aufgrund der Jubiläumsfeierlichkeiten des Königs wieder „Säuberungsaktionen“ – vor allem im Umfeld teurer Hotels, in denen königliche Gäste übernachteten. Diese Hunde wurden ins Uthai Thani gebracht und kamen nicht mehr auf die Straßen zurück.

Im Oktober 2018 beschloss das thailändische Kabinett eine Änderung des Gesetzes zur Verhinderung von Grausamkeiten und zum Wohlergehen von Tieren – die Registrierungspflicht von Haustieren. Tierhalter akzeptierten dieses neue Gesetz, allerdings nicht die Gebühr für jedes Tier. 450 Baht (ca. 11,76 Euro), die für manche Tierhalter vielleicht eine sehr hohe Summe darstellt oder generell nicht bezahlt werden will.

Lebensraum der Soi-Dogs

Viele der Streuner hatten vielleicht einmal ein warmes Zuhause und landeten auf der Straße, weil man sie nicht mehr wollte, der Halter weggezogen oder sogar verstorben ist.
Die meisten von ihnen leben auf einem Tempelgelände, einem Fabrikshof, auf Müllkippen, schlafen im Gebüsch oder unter freiem Himmel am Strand.
Wie in anderen Ländern auch, gibt es Hundehasser, denen die Straßentiere ein Dorn im Auge sind. So erleben auch in Thailand die Hunde die grausame Seite der vermeintlichen “Freiheit”.
Durch Vergiftungsaktionen, Misshandlungen, Ertränken oder durch Erschießen wird versucht, die Population irgendwie in den Griff zu bekommen. Jedoch sind die Zahlen der Tiere eher steigend. So war die geschätzte Zahl in 2007 ca. 350.000, die dann in 2017 auf 860.000 anstieg. Allein in Bangkok soll es 600.000 Soi-Dogs geben.
Die Situation der Inseln Koh Phi Phi und Koh Lanta war vor dem Tsunami um 2004 eine andere. Hier gab es kaum Hunde, da die Inseln eher islamisch geprägt waren. Nach dem Wiederaufbau wuchs die Hundepopulation heran, da Arbeiter Hunde mitbrachten und diese auf den Inseln ließen, als sie wieder abreisten. Da sich niemand diesen Hunden annahm, wurden es immer mehr.
Die Partnerorganisation der Welttierschutzgesellschaft gründete 2005 eine Animal Welfare Klinik auf Koh Lanta – eine Doppelinsel, Koh Lanta Yai und Koh Lanta Noi (Teile eines Nationalparks).

Zitat: „Die Animal Welfare Klinik auf Koh Lanta ist der einzige Veterinärdienst auf der Doppelinsel, der lebenswichtige Erste Hilfe für Haustiere und Streuner leistet. Kastration und eine präventive Gesundheitsversorgung haben einen hohen Stellenwert in der Klinik.“

In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, die die mobilen Kliniken der Welttierschutzgesellschaft und Lanta Animal Welfare unterstützen, wurde erreicht, dass mit der „Catch & Release“ – Methode viele streunende Tiere kastriert werden konnten. Statistische Daten belegen, dass die „Catch & Release“ – Methode an den Einsatzorten dazu beiträgt, dass die Streunerpopulation nicht weiter anwächst.

Ein lesenswerter Bericht:
https://www.reisedepeschen.de/streuner-im-urlaubsparadies/
Straßenhunde World of Strays

Soi-Dogs

Quellen & weitere Infos

https://www.reisedepeschen.de/streuner-im-urlaubsparadies/

https://de.statista.com/

https://www.spiegel.de/panorama/hunde-in-thailand-zur-delikatesse-verdammt-a-812982.html

https://der-farang.com/de/pages/streunende-hunde-nach-verfolgung-von-touristen-betaeubt

https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/thailand-in-der-hoelle-fuer-hunde-li.82675?utm_source=sharing&utm_medium=desktop&utm_campaign=article_default
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