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Ägypten

Straßenhunde
(Baladi-Dogs)
in Ägypten

Ägypten:

Nach Angaben der Regierung geschätzte Zahl der Straßenhunde 15 Millionen
(Stand:2020)
Baladi-Hunde werden sie in Ägypten genannt.

Die Regierung setzt auf Vergiftung, Erschießen oder das Aussetzen in der Wüste ohne Futter und Wasser, um die Hundepopulation einzudämmen. Die Regierung begründet ihr Vorgehen damit, dass die Hunde eine “Zeitbombe” seien, die die Kinder bedrohen würden und die Tollwutübertragung, die von den Hunden ausgingen. Daher berufen sie sich auf das islamische Recht – die “gnädige Tötung von Hunden, die Menschen schaden.” Nun, das Vergiften, das Aussetzen der Tiere auf Mülldeponien oder sogar in der Wüste sowie auch das Erschlagen der Tiere oder gar das Erschießen, stellen sicher keine gnädige Tötung dar.

Was die meisten gar nicht wissen, ist, dass die Tötung eine lange Tradition hat. Nach der französischen Invasion in Ägypten (1797) hatten die Truppen Napoleons wegen des lauten Gebells sämtliche Straßenhunde in Kairo erschossen. Juan Cole (US-Historiker) vermutet, dass die Hunde als Wachhunde in den kleinen Gassen Kairos dienten.

In den früheren 1800er Jahren, als sich die Stadt durch immer mehr hinzugezogene Menschen vergrößerte, wurden massenhaft Hunde erschossen und vergiftet.
Straßenhunde Welpe Hündin Ägypten World of Strays ESMA
@simon berger unsplash
Straßenhunde Welpe Hündin Ägypten World of Strays ESMA
@faqih abdul unsplash
Tierschützer haben ein schweres Los, denn sie gehen immer wieder auf Konfrontationskurs zur Regierung und Hundehassern, wenn sie versuchen, den Hunden zu helfen und Sterilisationsprojekte durchführen. Nicht nur, dass Tierschützer angefeindet werden, so läuft ihnen in gewisser Weise auch die Zeit weg. Denn die WHO hat das Ziel bis 2030 die von Hunden übertragene Tollwut auszurotten.

Obwohl insbesondere in Kairo die Sterilisations- und Impfprojekte von Tierschutzorganisationen in einigen Bezirken Erfolge zeigen – das Tollwut-Risiko geht zurück und auch die Stabilisierung der Population bis hin zum Rückgang in betreuten Bezirken, werden Hunde immer noch getötet.

Laut Aussagen einiger in Ägypten lebenden Menschen, ist das Leben für die Baladi-Hunde in Alexandria wohl besonders schlimm. Hier wird gezielt auf sie Jagd gemacht. Menschen, die sich gruppieren, die Hunde einfangen und dann erschlagen oder sogar mit einer Machete attackieren. Viele von den Hunden werden auch gezielt auf den Straßen überfahren. Hunde sind für diese Menschen Hassobjekte. So gibt es in Ägypten wirklich sehr viel Leid und so viele Hunde, die mit schweren Verletzungen versuchen zu überleben.

Viele Muslime halten die Hunde auf ihren Dächern, Balkonen oder im Hinterhof als “Haustiere” und heben somit den Widerspruch zu ihrem Glauben laut Hegasi auf. Was allerdings nicht für alle wahre “Tierliebe” bedeutet, denn oftmals lassen sie die Hunde ohne Futter, Wasser und Schutz vor der prallen Sonne alleine. Einige Hunde sind an eine kurze Kette gefesselt, die regelrecht verrückt werden. Andere springen vor lauter Verzweiflung von den Dächern, weshalb dieses Land sehr viele gelähmte Hunde hat, wenn sie den Sprung überlebt haben.

Es gibt ein berühmtes islamisches Sprichwort,
das dem Propheten Mohammed zugeschrieben ist:

Es besagt,
dass Engel kein Haus betreten,
in dem sich ein Hund aufhält.

Dieses trägt noch zusätzlich dazu bei, dass die Abneigung den Tieren gegenüber so groß ist.
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Ägyptische Straßenhunde
haben keinen Schutz!
Es fehlen
die rechtlichen Grundlagen
und staatlichen Mittel!

Kaum vorstellbar, dass ein Land wie Ägypten, eigentlich ein wunderschönes Reiseziel, ein solch großes Problem hat.
15 Millionen Straßenhunde.
Hunde, die einst vor vielen Jahren vielleicht bewusst als Schutzmaßnahme in den Gassen gehalten wurden und sogar erwünscht waren,
wurden zu einer verhassten “Plage” für die Menschen.

Jetzt könnte man denken, dass Adoptionen eine Möglichkeit wären. Leider nicht!
Viele Ägypter sind von Mischlingen angewidert.
Ihrer Meinung nach sind sie nichts wert und werden gerade deshalb oft von Privatpersonen misshandelt oder getötet.

Reinrassige Tiere gelten als Prestigeobjekt – weniger als Freund, der ihr Leben begleitet.

WARNUNG!
Verstörende Bilder

So schön einige Fotos von Straßenhunden sind, so sind die meisten Bilder für die Tierschützer eher grausam und brutal. Kranke am verhungernde Hunde, verletzte – durch Erschießen, Vergiftung, Autounfälle, Misshandlungen, Prügeleien zwischen den Straßentieren oder, wenn Hunde von den Balkonen und Dächern springen.
Wenn die Tiere Glück haben, werden sie von tierlieben Menschen gefunden und den Tierschützern gemeldet.

Doch oft fehlen die Möglichkeiten und die finanziellen Mittel, die Tiere in eine Klinik zu transportieren. Dazu muss man wissen, dass es in Ägypten nicht überall Tierärzte und Kliniken gibt. Viele Ägypter besitzen kein Fahrzeug oder haben keine Erfahrungen im Umgang mit den Hunden. Zu dem kostet die Abholung und der Transport immer Geld – diese Leistung wird von bestimmten Leuten angeboten. Zum Beispiel finden sich Tierschützer und Tierliebhaber in Gruppen, um sich gegenseitig zu helfen. Nicht alle dort gemeldeten Tiere erhalten Hilfe, wenn die notwendigen Mittel fehlen 🙁

World of Strays möchte auch diese Lebensseite von Tieren und Tierschützern zeigen. Jedes hilfsbedürftige Tier hatte ein Recht auf ein gutes Leben, weshalb sein Schicksal hier auch in Bildern dargestellt wird. Leider haben nicht alle Tiere überlebt.
Bitte entscheide selbst, ob du dir die Fotos ansehen möchtest!

Quellen & weitere Infos

Besseres Leben für Hunde in Kairo
rp-online.de/panorama/ausland/strassenhunde-in-kairo-chance-auf-besseres-leben-in-aegypten_aid-49091811

Islamisches Sprichwort (Prophet Mohammed)
islam.de/1530.php
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