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Italien

Straßenhunde
in Italien

Italien: In Italien werden laut dem Bericht des LAV 2022 (auf dire.it – 21.07.2023) um die 600.000 Straßenhunde geschätzt. Allerdings variieren die Zahlen – wie in anderen Ländern auch. 1,2 Millionen Streuner und um die 650.000 Hunde, die in 1.000 Tierheimen untergebracht sind, werden auf einigen Websites von Tierschutzorganisationen oder Hundemagazinen genannt.

Sizilien 80.000
Sardinien 65.000
Apulien über 100.000


69.171 Hunde, die in Tierheimen untergebracht sind; davon 61% im Süden Italiens und auf den Inseln (ohne Basilikata und Kalabrien, da keine Zahlen vorliegen). Zwischen Italien im Norden und Süden muss unterschieden werden, da die Umstände im Süden für die Hunde ganz anders sind. Dort gibt es sehr viel mehr Straßenhunde.
Es wird geschätzt, dass jedes Jahr um die 50.000 Welpen auf der Strasse geboren und 130.000 Hunde ausgesetzt werden. Davon sollen die meisten Tiere von den Betreibern – die sogenannten Canili – zurück auf die Straße gebracht werden.
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Viele der Streuner sind im wahrsten Sinne des Wortes „Streuner“. Hunde, die eigentlich ein Zuhause haben und von ihren Besitzern – meistens unkastriert – auf die Straße gelassen werden. Es gibt eine Chip-Pflicht, und wessen Hund ohne Chip auf der Straße gefunden wird, erhält auch eine Geldstrafe. Doch scheinbar ist die Strafe nicht hoch genug, denn immer wieder finden Tierschützer dieselben Hunde frei herumlaufend. Weibliche Tiere, die schwanger werden: Ihre Welpen sind natürlich nicht gewollt, also werden sie in Kartons oder Tüten oft neben dem Müll oder irgendwo ausgesetzt.

Straßenhunde in Italien haben kein gutes Leben. In Dörfern sind sie meistens unerwünscht, werden vergiftet, erhängt, erschlagen, misshandelt oder mit Steinen ins Wasser geworfen. Viele ehemalige Haushunde werden ausgesetzt, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Zu dem werden Hunde, die z.B. von Urlaubern am Meer auf den Grundstücken gehalten werden, einfach zurückgelassen, wenn sie ihren Urlaub beendet haben und zurück in die Stadt gehen. Nicht nur von den Urlaubern, sondern auch von den Hausbesitzern.

Gianfranco Bardanzellu (Sardinien Mitglied des Regionalrats), schlug 2010 vor, das Problem der vielen streunenden Hunde auf der Insel durch Verbrennen der Tiere zu lösen. “Man dürfe angesichts einer besonders schwierigen Lage nicht vor drastischen und notfalls unpopulären Maßnahmen zurückschrecken”. Gott sei Dank wurde dieser Vorschlag von den zuständigen Ministerien und den Tierschutzverbänden abgelehnt.

Streuner, das Geschäft mit dem Ausgesetztsein

Die Gemeinden zahlen im Durchschnitt zwischen 300 und 1.000 Euro pro Jahr (jeden Tag bis zu 4 Euro pro Tier) für jedes eingesperrte Tier in der Canile. 200 bis zu 1.000 Tiere leben dort auf engstem Raum. Italienische Tierschützer berichten, dass die Canili meist überfüllt sind, sie mehr Tiere aufnehmen, als sie aus Platzgründen dürften. Die Verpflegung der Tiere ist eher ungenügend, da die Gelder dafür in die Taschen der Betreiber wandern und nicht für Futter oder medizinische Behandlungen ausgegeben werden. So auch nicht für Kastrationen.

In die meisten Canili ist der Zutritt sogar verboten oder nur bis zu einem bestimmten Bereich öffentlich. Es gibt einige Tierheimbetreiber, die mit Tierärzten und Tierschützern zusammenarbeiten, aber die Zahl ist gering – ist das Geschäft mit dem Elend doch so lukrativ.

Canili – Hundelager

Es sind Gefängnisse – Hundelager -, aus denen die Hunde nicht mehr herauskommen. Auf engstem Raum vollgestopft, hungrig, krank oder verletzt, müssen die Hunde ihr Leben darin fristen, ohne die Chance auf eine Adoption. Sie verschwinden vor der Öffentlichkeit und zwar für immer. Außer den Tierschützern scheint es niemanden zu interessieren.

Tierheime, die mit Tierschützern und Tierärzten zusammenarbeiten, ermöglichen den Zutritt und die Versorgung sowie die Vermittlung von Hunden. Für die Tierschützer ein schwierige Lage, denn welchen Hund rettet man zuerst? So viele tolle Hunde – Welpen oder auch alte Hunde, die einfach nicht in der Canile sein sollten.

Der Tourismus

Vielen Touristen ist es nicht bewusst, wie sich die Situation für die Streuner und die Tierschützer darstellt. Zum einen gibt es zur Saison die sogenannten „Säuberungsaktionen“. Hunde werden eingefangen oder auch vergiftet. Ganze Städte und Dörfer werden „gesäubert“. Auch Einwohner beteiligen sich an diesen Aktionen, da sie von dem Tourismus ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Straßenhunde stören das Gesamtbild und gelten in ihren Augen als Plage. “Säuberungsaktionen” gibt es in vielen anderen Ländern auch!

Eingefangene Hunde werden in die Canili gebracht. Die Unterbringung ist kostenpflichtig. Es gibt Absprachen, dass nach einer Tourismus-Saison die Hunde wieder zurück an ihre Orte gebracht werden. Das mag erstmal nach einer guten Idee klingen, doch werden die Tiere nicht kastriert, so dass der Kreislauf der Vermehrung ungebremst weitergehen kann.

Touristen, die Hunde finden und nach Hilfe suchen, können es oft nicht verstehen, dass Tierschützer in vielen Fällen nichts tun können. Sie geben schon ihr Bestes, bezahlen von ihrem privaten Geld die medizinische Versorgung von Notfallhunden oder das Futter, und haben selbst das Haus voller notdürftiger Tiere. Sie sind an ihrem Limit angekommen. So gibt es Touristen, die Unterstützung anbieten; allerdings, sobald sie das Land verlassen haben, haben sie auch „ihren“ Notfallhund vergessen, und die Tierschützer müssen selbst für eine Lösung für diesen geretteten Hund sorgen.
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Welpen

Geschätzte Zahl
der jährlich auf der Straße geborenen Welpen
um die 50.000

Die Verlassenen

Tierschützer können nicht jeden verlassenen Hund aufnehmen. Sie werden - wie es die Zeit zulässt -, täglich besucht, gefüttert und bekommen wenigstens für einpaar Minuten liebevolle Aufmerksamkeit.

(Diese Hündin lebt vor ihrem Zuhause auf der Straße. Ihr Besitzer kümmert sich nicht um sie. So wartet sie jeden Tag auf die Tierschützerin, die ihr Futter, Wasser und Streicheleinheiten schenkt.)
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Tierheime

650.000 Hunde,
die in 1.000 Tierheimen
untergebracht sind.

(Dieser Hund wurde in das “Rifugio Sanitario” für Hunde “Anagrafe Canina” in Mazara del Vallo gebracht und wartete sehnsüchtig auf seine Menschen. Foto: World of Strays)
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Straßenhunde in Italien

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Rifugio Sanitario für Hunde

Im Dezember 2017 war World of Strays (Tatjana Schröder) in Sizilien und durfte im städtischen Tierheim “Rifugio Sanitario” fotografieren und filmen. Dieses Tierheim arbeitet mit einem Tierarzt und Tierschützern zusammen. Für die Hunde riesiges Glück, denn nur so haben sie die Chance auf eine Adoption. Das Tierheim verfügt zu dem über einen Operationsraum und kann ungechipte Hunde, deren Besitzer gefunden werden konnten, sofort mit einem Chip versehen und die Situation regulieren. Verletzte Tiere werden medizinisch versorgt, und aufgenommene Tiere gepflegt sowie betreut. Zu festgelegten Zeiten, können Interessierte das Rifugium besuchen. World of Strays besuchte das Tierheim noch weitere Male und war immer herzlich Willkommen.

Kontakt:
Rifugio Sanitario (Geom Pantaleo)
via R. Ballatore, 13
0923/671623 – 3336192029
rifugio.sanitario@comune.mazaradelvallo.tp.it
facebook: https://www.facebook.com/profile.php?id=100079548571354
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Quellen & weitere Infos

Maps of World
www.mapsofworld.com/world-top-ten/countries-with-most-pet-dog-population.html

Hundehölle Apulien: das System “Canile”
hundemagazin.ch/hundehoelle-apulien-das-system-canile/

Randagi, l’affare dell’abbandono: emergenza al Sud tra volontari soli e canili lager
(Streuner, die Angelegenheit des Aussetzens: Notfall im Süden zwischen einsamen Freiwilligen und großen Zwingern)
www.dire.it/21-07-2023/939244-randagi-abbandono-emergenza-al-sud-canili-lager/

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